Benjamin Calau
(1724 – 1785)
Benjamin Calau Encaustic auf Papier
männliches Bildnis 1770 ca. 14 x 12 cm
Benjamin Calau (1724 – 1785)
Maler und Grafiker
Hofmaler in Berlin,
Eigenes Punisches Wachsrezept,
Wahrscheinlich aus Bienenwachs und Seifensiederlauge hergestellt.
Calau, der 1785 starb hat das Geheimnis seines wiederentdeckten punischen Wachses nicht veröffentlicht.
Er löste das Wachs in einer Art Wasser auf und vermischte es mit Ölen, Gummi und Farben. Er hielt das Einbrennen für ein Missverständnis und arbeitete ohne Wärme.
Er war reger Händler seines königlich privilegierten Wachses.
Im Jahre 1769 gab Benjamin Calau, erst kurfürstlicher Hofmaler in Leipzig, nachher Hofmaler in Berlin, eine Schrift heraus: Ausführlicher Bericht, wie das Punische oder das Eleodorische Wachsaufzulösen (Leipzig 1769, 8). Er zeigte darin an dass er das punische oder das eleodorische Wachs, dessen Plinius gedenkt, und welches die Alten zum Auftragen der Farben in der Wachsmalerei gebrauchten, wieder aufgefunden habe. Seine Kunst bestand darin dass er das Wachs in eine Art Wasser auflösen, mit allen Arten von Oel oder Gummi nebst den beliebigen Farben vermischen konnte, und dass er im Stande war die zartesten Gemälde damit zu verfertigen. Er erhielt vom Konige die ausschliessende Freiheit, dieses Wachs, welches auch Buchdrucker, Buchbinder, Sattler, Schuster, Tischler gebrauchen können um ihren Arbeiten damit einen Glanz zu geben, in den preußischen Sauden verkaufen zu dürfen. (Mg. Künstler. Zürich 1777. 3r Suppl. S. 37.) Calau starb 1785, und seine Familie soll noch im Besitze des Geheimnisses sein. Vergl. auch: Beschreibung einer mit Calauischem Wachs ausgemalten Farben-Pyramide, wo die Mischung jeder Farbe auf Weiß und drei Grundfarben angeordnet, dargelegt und derselben Berechnung und vielfacher Gebrauch gewiesen wird, vom I. H. Lamprecht (Berlin 1772. 4.).